Michelle Y. Zumstein

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Michelle Y. Zumstein

Gespräche über Jugend und Selbstreflexion: Die POOL POSITION Gang

Michelle Y. Zumstein

Samuel und Michelle sprechen mit den drei Schauspieler*innen Flynn Jost, Tim Brügger und Rosa-Lin Meessen von POOL POSITION. Mit dabei auch Regieassistentin Anna Gerber. Ein Gespräch über die Jugend und wie man sich selbst reflektiert.Samuel: Erzählt mal, woher kommt ihr, wer seid ihr?Tim: Ich komme aus Basel. Gehe noch zur Schule, an der FMS in Basel mit Fachrichtung Theater und bin jetzt im letzten Jahr. Danach weiss ich noch nicht, was ich machen will.Flynn: Ich komme auch aus Basel und mache noch meine Matur am Gymnasium Kirschgarten.Rosa-Lin: Ich bin auch Baslerin und mache in acht Wochen meine Matur am Leonhard Gymnasium.Samuel: Wie lange macht ihr schon Theater?Tim: Erst seit 2018, damals habe ich bei einer Tanzproduktion WHAT WE ARE LOOKING FOR mitgemacht und danach habe ich noch einmal ein Kurs gemacht im jungen theater basel und wurde dann für POOL POSITION angefragt.Fly…

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HAMLETMASCHINE - Ein Erlebnisbericht

Michelle Y. Zumstein

In Trauma, Krankheit, Liebe, Schmerz, Ekel, Abhängigkeit umkreisen sich zwei Figuren: Hamlet und Ophelia. Gefangen aneinander/miteinander im Herzen der Finsternis. Maschine.Ich lege Feuer an mein Gefängnis. Mein Gehirn ist eine Narbe. Nicht mehr sterben. Nicht mehr töten.Der Morgen findet nicht mehr statt.Heute will ich über ein Projekt berichten, bei dem ich selbst mitspiele. Moritz Lienhard, welcher im Sommer seinen Bachelor in Theaterwissenschaften und Germanistik abgeschlossen hat, versucht sich nun in der Kunstwelt aus und stellt das Projekt Hamletmaschine auf die Beine. HAMLETMASCHINE ist ein Text von Heiner Müller, welche sich an den Figuren Hamlet und Ophelia von Shakespeare’s HAMLET orientiert, jedoch eine völlig andere Handlung aufgreift.Hamlet, schwach und verletzt, erinnert sich an sein Leben zurück, erzählt von schweren Phasen seines Lebens aber auch von guten Erinnerung…

Die Freiheit ist eine Illusion

Michelle Y. Zumstein

Zum ersten Mal habe ich Lust, ein Stück rückwärts aufzuschreiben. Nicht weil ich mich nicht mehr an den genauen Ablauf erinnere, sondern weil es mir ein passendes Stück zu sein scheint, dass man von hinten wahrscheinlich genau so gut nachvollziehen kann, wie wenn man es von vorne abspielt. Das Kollektiv Dionysos hat mich mit seinem Stück DU TEUFEL völlig aus den Socken gehauen. Und das meine ich ernst. Nicht nur ein bisschen ernst, sondern ganz ernst. Aber ich erzähle die Aufführung trotzdem von vorne, da es vielleicht zu kompliziert wird; denn es passiert ganz schön viel.Ich muss zugeben, ich bin immer nervös, wenn ich in eine andere Stadt fahre, um mir ein Stück anzusehen. Nervös davor, dass es mich vielleicht nicht so sehr berührt, wie ich es gerne hätte. Nervös, dass ich nichts davon mitnehmen kann. Oder zu viel. Katharsis. Phobos und Elos, oder? Aristoteles ging davon aus, dass man…

Michelle Y. Zumstein

OPEN CALL - Festivalzeitschrift jungspund

Michelle Y. Zumstein

DIE IDEEDas jungspund Festival und die INTRIGE – Magazin für junges Theater wollen für die zweite Ausgabe des jungspund Festivals vom 27. Februar bis 7. März eine Festivalzeitschrift produzieren. Diese soll von Schüler*innen und Jugendlichen aus der Region St. Gallen geschrieben und von Redakteur*innen der INTRIGE angeleitet werden. Während dem Festival wird es ausserdem Workshops zum Thema Theaterkritik und Theaterschauen von professionellen Theaterkritiker*innen gebenDie Idee bisher sieht vor, dass drei kleinere Zeitschriften produziert werden – eine davor, eine während und eine zum Ende des Festivals. Die Ausgaben werden einen Umfang von sechs bis zehn Seiten haben und vor Ort im Theater St. Gallen gedruckt. DER INHALTInhaltlich werden die drei Ausgaben unterschiedliche Dinge beinhalten: Die Erste ist als Vorschau gedacht, die einen Überblick von aussen auf das Festivalprogramm gi…

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Klimawandel - Streikst du noch oder gehst du schon?

Michelle Y. Zumstein

Die grosse Bühne im Stadttheater Chur wurde heute kurzum zu einer kleinen umgebaut, damit die Junge Marie mit ihrem Stück «Heroes of the Overground», geschrieben von Lucien Haug, auftreten konnte. Ich bin schon im Voraus da und bekomme zusammen mit jungen Schauspieler*innen aus Davos eine Führung durch das Theater. Ich muss an dieser Stelle kurz anmerken, wie krass es immer wieder ist, zu sehen, wie viele Dinge eigentlich hinter der Bühne laufen, über die man sich als Zuschauer*in meistens wenig bis gar nicht Gedanken macht. Obwohl es jetzt im Theater Chur natürlich nicht so crazy ist wie zum Beispiel im Zchauspielhaus Sürich. Aber zurück zum Stück. Das Bühnenbild setzt sich aus Metallgestellen, Plastik und Holzbretter zusammen. Es sieht aus wie auf einer verlassenen Baustelle. Nach dem eine Menge Nebel auf die Bühne geblasen wird, treten drei Schauspieler*innen auf und stellen sich selb…

Michelle Y. Zumstein

Die Voyeure Schweiz - schon dabei?

Michelle Y. Zumstein

Theater spielen, Theater schauen, über Theater diskutieren und über Theater schreiben. Etwa in dieser Reihenfolge verhält sich meine Beziehung mit dem Theater. Zum ersten Kontakt kam es in der Sekundarstufe, als uns ein Theaterkurs vorgeschlagen wurde. Ich wusste sofort, dass sowas etwas für mich sein könnte. So kam es, dass ich einen Kurs nach dem anderen machte und immer häufiger auf der Bühne stand. Jedoch merkte ich irgendwann, dass nur Theater spielen mir nicht ausgereicht hat und mein Interesse nicht ausgeschöpft hat. Ich begann, mich in mehrere Stücke reinzusetzen, mir immer mehr anzusehen und mir eine eigene Meinung zu verschiedenen Stücken zu bilden. Bald merkte ich aber, dass ich mich kaum mit anderen Leuten austauschen konnte, es aber allein nicht ganz so viel Spass machte.Dann zog ich nach Basel und erfuhr über eine Freundin von den Voyeuren.Die Voyeure gibt es in sieben Stä…

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Bist du auch ein Troll?

Michelle Y. Zumstein

Ich muss schmunzeln und merke, wie ich ein bisschen nostalgisch werde. Das junge theater basel hat für ihre Vorstellung DON’T FEED THE TROLL ein Klassenzimmer hergerichtet. Ich sitze auf den Stühlen, die sich drehen und verstellen lassen und meine eigene Schulzeit schleicht sich unbemerkt in meinen Kopf. Selbst die Wandtafel macht mich sentimental, sie fehlt mir. An der Universität ist alles nur noch elektronisch, alle sitzen hinter ihren Laptops und die meisten sind gar nicht mehr auf die Vorlesung konzentriert. Elektronik, Laptops, Social Media. Genau darum geht es in DON’T FEED THE TROLL. Drei junge Frauen stürmen das Klassenzimmer. Sie lesen Hasskommentare vor wie "Go kill yourself baby", "Normalerweise schlage ich ja keine Frauen, aber bei dir würde ich eine Ausnahme machen" und der auffälligste: "Ich weiss wär ihr sind, ich weiss wo ihr wohnet. Bald bekömmeter Bsuech und denn sind …

Michelle Y. Zumstein