«Is anybody home?» ist eine selbstgeschriebene Produktion des Club 4 unter der Leitung von Marta Piras und Julia Skof in Zusammenarbeit mit dem Schauspielhaus Zürich.
Die Inszenierung sagt den 0815-Held:innen den (friedlichen!) Kampf an gegen spannende Geschichten und falsche Versprechungen.
Beliebig austauschbar lassen die acht Jugendlichen (sechs Frauen, zwei Männer) ihre (vermeintlichen) Wünsche, Bedürfnisse und Attribute auf das Publikum los.
#rolemodel und Selbstpräsentationen folgen auf Schweizerdeutsch, abgesehen von einer Person, die Hochdeutsch spricht.
Im Hintergrund der Bühne befinden sich zwei leuchtend-weisse Boxen in Form von Pyramiden; eine Kleine und eine Grosse. Viele der Flächen sind offen, sodass die Schauspieler:innen immer wieder während des Stückes hindurchklettern können, um sich umzuziehen und weitere Requisiten zu besorgen. Die fortlaufende Hektik und das Chaos im Stück stehen im Kontrast zu den friedlichen Wolken hinter den Pyramiden-Boxen.
Die acht Schauspieler:innen spielen ganz im Sinne des Wortes aus Leibeskräften.
Beeindruckend, wie oft sie sich fallen lassen, Grimassen ziehen, die Kleidung wechseln, tanzen, Seil ziehen, sich die Augen verbinden u. v. m.
Trotz der ganzen Herumtollerei und wechselnden Aktionen auf der Bühne, werden kurz Themen wie Antriebslosigkeit (Link zu Depressionen) in den Raum geworfen. Schade, dass sie nicht noch weiter vertieft werden. Schön ist, wie das Publikum mit diversen Fragen und Aussagen miteinbezogen wird, bspw. mit dem Aufruf: «Du gsehsch us, als hettsch es richtig grosses Herz!»
Die 6. und letzte Station der Held:innengeschichte wird ausgelassen nach einer nachgestellten Mammut- und Jägerszene. Action macht Spass, nicht so einfach nur das Samen-Pflücken in der Steinzeit. Spannung vs. Stille – Realität vs. Fiktion. Damit setzen sich die acht Figuren im Raum auseinander und wer letzten Endes dabei als Gewinner:in herausgehen wird. Die Zuschauer:innen könnten sich allerdings fragen, ob es denn überhaupt Gewinner:innen in diesen zwei Szenarien geben kann, geht es doch (unterschwellig) um die fortwährende Frage des Glücklichseins und wer man wirklich ist.
Vor dem Ende setzen sie die zwei Pyramiden-Boxen noch brav eigenhändig zusammen, bis alles passt und spielen mit verbundenen Augen bis zum Schluss – Licht aus.
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Wohin? jtb!
Julius E. O. FintelmannAssaf ist genervt. Sein Vater hat ihn in einen Ferienjob in einem Tierheim gezwungen, sein vermeintlich bester Freund Roy will ihn mit Dafi verkuppeln und bestimmt sowieso alles in Assafs Leben und zuhause läuft es eh nie rund. Dabei hat er doch Ferien!© junges theater baselDann aber ist Veränderung in Sicht: Der Tierheimsleiter beauftragt ihn, die Besitzer*in eine zugelaufene Hündin zu finden und zurückzubringen – Stichwort Formular 76, das Formular zur Annahme eines verlorenen Haustiers inklusive Busse und Meldung. Diese Aufgabe verschafft Assaf Abwechslung zum Katzenkackesortier-Alltag, denn die entpuppt sich als gar nicht so leicht. Er solle einfach der Hündin folgen und sie führe ihn zu dem*der Besitzer*in. Sagt der Tierheimsleiter.Assaf und die Hündin Dinka ziehen also los durch die Strassen Jerusalems, treffen auf dem Weg auf unterschiedlichste Menschen, etwa einem Drogenkartel…

Tanzen macht das Leben leichter
Isabel Sulger BüelIn Ilona Kannewurfs Stück When You Move Like That steht Noemi in der Mitte der Bühne und tanzt zu Janet Jackson. Sie ist Teil einer Mini-Playback-Show, die durch Einkaufszentren tourt. Geübt hat sie mit ihrem Kindermädchen und Nachbarin Severin vor dem Fernseher im Wohnzimmer. Den Wettbewerb gewinnt zwar immer das Playback von Michael Jackson, aber dennoch tanzt Noemi nie Michael, sondern immer Janet: «mir mached wiiter, bis d’Janet gwünnt».© Milad AhmadvandDurch das Leben tanzenAuch nach der Mini-Playback-Show tanzt Noemi weiter. Sie geht ins Ballett, später in Clubs und zu jedem Lebensabschnitt tanzt sie dem Publikum eine passende Sequenzen vor. Das Tanz-Theater beginnt mit viel Witz und Humor und gibt einen Einblick in eine andere Welt. Dabei sind die unterschiedlichen Bewegungen, die Noemi vorspielt sehr genau und man kann sich vor dem inneren Auge ihren Bruder mit seinen Freunden …

Jugendprobleme im Klassenzimmer
Isabel Sulger BüelÜber Jugendprobleme muss man Sprechen, aber eben nicht mit einer Erwachsenen Person, sondern mit Gleichaltrigen. Das findet Leslie und gründet BIG SISTER eine Organisation zur Jugendhilfe. BIG SISTER ist auch der Titel von neusten Stück des Jungen Theater Basels.© Junges Theater BaselDie Organisation BIG SISTERDie Organisation hat Leslie gegründet, weil wenn es niemand macht, dann eben sie. Nötig ist das, weil sich die Jungen nicht getrauen zu sagen, dass es ihnen schlecht geht. Dabei würden Jugendliche am Leistungsdruck versticken und eine Erschöpfungsdepression durchmachen, anstatt ihr erstes Mal zu erleben. Sie fühlten sich traurig, leer und allein. Ihr Begleiter Mati, sieht das ganz anders. Stört ihre Präsentation und hängt den starken Mann heraus. Ihm geht es gut, obwohl er vom Schulpsychologen Antidepressiva verschrieben bekommen hat. Ihm wurde eine emotionale Störung mit Phasen …