
Ein nackter weisser Körper auf weissem Tanzboden, der nur leicht pulsiert. Im leeren Raum herrscht fast völliger Stillstand, bis sich die Tänzerin nach einigen Minuten zu bewegen beginnt. Ihr Körper verwandelt sich zu einem scheuen Tier, dass das Publikum misstrauisch betrachtet, immer bereit zur Flucht. Wird später zur Skulptur einer ägyptischen Vase oder zur gesteuerten Marionette. Delorme spielt mit verschiedenen Assoziationen, transformiert ihren Körper nur durch Bewegungen auf beeindruckende Weise.
Die Verwandlungen funktionieren über minimale Gesten und Bewegungen, indem die Tänzerin wie ein schreckhaftes Reh auf das Lachen im Publikum reagiert. In anderen Szenen ist der Körper wieder menschlich oder auch ein blosses Stück Fleisch auf einer Arbeitsfläche. Delorme wirft sich in repetitiven Bewegungen auf dem Boden hin und her, bis die Haut rot ist. Von humorvollen Sequenzen bis hin zum qualvollen zuschauen, darüber wie sich der Körper auf der Bühne abmüht, ist im Kurzstück alles dabei. Es ist toll zu sehen, dass ein Tanzstück nur mit minimalen Mitteln funktioniert! Doch ganz verzichten muss das Stück dennoch nicht. Zum Abschluss gibt es Musik. Die Stimme einer Sängerin wird eingespielt und Delorme bewegt ihren Bauch- und Brustraum so, als würde sie selbst singen. Und auch wird die gedrückte Grundstimmung mit heiteren Gesten gelockert, indem diese gesteigert und ins Absurde gezogen werden. Ein gekonnter Mix aus Melancholie und Heiterkeit.
