Anton Fery
Artikel

Acid, Bass & Zappeln. Keine Halben Sachen
Anton Fery„Alles war nur fast. Fast krass, fast echt. Ich fühlte mich nie 100% richtig“ reklamiert Robin, der 15 Jahre alt ist und sich in einer Kleinstadt langweilt. Er sucht, was wohl die meisten Jugendlichen suchen: den Sinn des Lebens, Flucht aus dem Alltag und natürlich Abenteuer. Er ist – das Jugendwort des Jahres 2020 drückt es wohl am besten aus – lost. Bis er auf Leo trifft, der Robins Sehnsüchte verkörpert und ihm zeigt: „Die halben Sachen waren vorbei.“ Mit ihm raucht Robin das erste Mal, trinkt billigen Weißwein, nimmt Drogen, verliert sich immer mehr und stürzt ab. Erst kurz vor dem Aufprall findet er wieder zu sich.Leos Odyssee wird als Kooperation vom Jungen DT und LesArt auf die Bühne gebracht, also eigentlich vor die Bühne, oder gleich vor das ganze Haus. Denn als pandemiegerechtes Theater findet die szenische Lesung von Antje Herdens Roman „Keine halben Sachen“ auf dem Vorplatz …

UnruhR Festival 2020 goes digital
Anton Fery© mashup X / Leonie Rohlfing„Lass uns doch einfach Videos drehen“ schlägt eine Person aus der Produktion Die Neuen 20er vor. Damit trifft sie den Zeitgeist-Nagel auf den Kopf. Proben gibt es nicht, Aufführungen sowieso nicht, also muss man kreative Wege in der Krise gehen – wie es gerne heißt.Das UnruhR Festival ist sehr anders als gewöhnliche Theaterfestivals, es gibt keine Wettbewerbe, keine Preise und keine Jury. Stattdessen steht erfrischender Weise Theaterpädagogik im Mittelpunkt. Deswegen bringt UnruhR seit 2002 jährlich junge Theaterschaffende aus dem Ruhrgebiet zusammen und gibt ihnen Raum sich auszutauschen und voneinander zu lernen. Dieser physische Raum ist in Zeiten einer Pandemie zwar nicht verfügbar, aber das Festival lässt sich trotzdem nicht unterkriegen und baut Brücken zwischen Bildschirmen. Es ist schön anzusehen, dass beim UnruhR Theaterfestival den Teilnehmenden au…