
Massgeschneiderte Einführung
Die obligatorische Einführung in das Stück bereitet Sie ideal auf die Performance vor. Sie werden gefragt, ob für Sie Körperkontakt an Händen, Füssen Brust und Wangen in Ordnung ist. Wenn Ihnen etwas unangenehm würde, dürfen Sie «No» sagen. Im Stück selbst wird aber nicht gesprochen. Danach werden Sie gebeten Ihren Rucksack, die Armbänder und die Halsketten auszuziehen und in der Zwischenstation zu lassen. Die Person der Einführung passt darauf auf. Weiter ziehen Sie eine desinfizierte Schlafmaske an und die Einführungsperson legt Ihnen Kopfhörer an. Über fünfzehn Stufen gehen Sie sicher geführt eine Treppe hinauf. Schon dieser blinde Gang erfordert etwas Mut, auch wenn die Anweisungen und die Umsicht der Begleitperson hervorragend ist. Sie werden in einen Raum geführt und gebeten sich auf ein Sofa zu setzen. Die Begleitung verschwindet.
Spiel mit den Sinnen
Über die Kopfhörer hören Sie Geräusche und in zeitlicher Perfektion bespielt Inbal Yomtovian das Hörbare. Im Kopf tut sich ein Universum auf, das die einzelnen Elemente aus Tastsinn, Hörsinn und Berührung zusammensetzt. Eine amüsante Geschichte reimt sich zusammen, die wohl für jede Person etwas anders ist. Denn ein grosser Teil der Performance kreieren Ihre Bilder in Ihrem Kopf. Manche Berührungen sind in Kombination mit den Geräuschen so genial umgesetzt, dass sie täuschend echt wirken. Selbst wenn sie realistisch betrachtet, unmöglich sind. Stellenweise sind die Zusammensetzungen herrlich komisch. Manchmal auch etwas aufregend. Die intimste Berührung findet durch eine Hand an der Wange statt. Wenn Sie damit leben können, sollten Sie die Möglichkeit nutzen und Ihre eigenen Bilder mit The Kiss erkunden.
The Kiss spielt noch am 24.6.22 und am 25.6.22 von 15.30–22.00 Uhr am Figura Theaterfestival.