Humor ohne Worte
Das Stück verwendet keine Sprache – diese braucht sie auch nicht, denn der Fokus in Milieu liegt auf der intensiven Arbeit mit Licht, Musik und Geräuschen. Vor allem durch Licht werden immer wieder witzige Momente geschaffen. Beispielsweise wenn das Gespenst aus seinem Vulkan hervorlugt und zwei Leuchten so vors Gesicht hält, als sei es ein Feldstecher. Oder wenn der Vogel aus seiner Baumhütte kriecht und die Taschenlampe anstatt in der Hand, mit seinen Zehen festhält, so dass er nicht im Dunkeln die Leiter hinuntersteigen muss. Auch mit den Farben des Lichts wird viel gespielt. Die Baumhütte des Vogels wird immer wieder mit einer anderen Farbe ausgeleuchtet und schafft so für jede Szene eine andere Stimmung und zeigt damit gekonnt, dass es keine Sprache braucht, um eine Geschichte zu erzählen.
Ruhige Atmosphäre
Die Zuschauenden können völlig in die Welt der beiden Wesen eintauchen und sich von den Klängen treiben lassen. Die Atmosphäre entsteht über Licht und Musik. Dadurch bleibt Milieu ein sehr ruhiges Stück. Und genau das ist seine Stärke. Besonders gelungen ist die Szene am Schluss, als Rauch aus dem Vulkan strömt und sich im Theaterraum breit macht – immer begleitet von Musik. Fréquence Moteur beweist, dass Stücke für ein junges Publikum nicht immer laut und bunt sein müssen, sondern auch in einer ruhigen Atmosphäre Geschichten überzeugend transportiert werden können. Diese Eigenschaft der Ruhe macht das Stück aussergewöhnlich und sehenswert!
